Guns'n'Roses gaben in der Stadthalle das irrste Konzert des Jahres.
Rocken, bis die Nacht-U-Bahn kommt – in Wien wurde Enfant terrible W. Axl Rose (48) seinem Ruf als notorischer Spätstarter mehr als gerecht: In der Wiener Stadthalle endete das Guns-N’-Roses-Konzert erst am Sonntag um 0.49 Uhr früh! Früher wäre das zum lukrativen Geschäft für alle Taxiunternehmen geworden, jetzt drängten sich 15.000 Fans in die Nacht-U-Bahn!
Axls Band feierte in Wien mit Sauna, Sachertorte und sexy Models im Hotel The Ring und im In-Club The Box, da flog Rose mit seinem Privat-Flieger Dassault Falcon 900EX (Kennzeichen EC-HOB) überhaupt erst aus Paris kommend in Wien ein – da war es Samstag, 21.18 Uhr! Während Axl landete, stimmten 15.000 Fans in der Stadthalle ein gellendes Pfeifkonzert an, wurde doch als Konzertbeginn am Ticket 20 Uhr avisiert.
„Bestes Publikum“
Um 22.19 Uhr (!) war es dann soweit – zu den Klängen des Comeback-Hits Chinese Democary schrie sich Axl die Seele aus dem Leib – doch nach nur 75 Sekunden (!) war er auch schon wieder verschwunden. Ins rechte Bühnen-Out. Dort war, von zwei schwergewichtigen Bodyguards bewacht, sein Sauerstoffzelt aufgebaut. Ein mysteriöses Chemie-Labor mit Pharmazie-Mischmaschine, Mikrofon, Wasserhähnen und komplizierten Apparaturen. Das braucht er wegen seiner Asthmaerkrankung – und dorthin verschwand er während der 150-minütigen Show gefühlte 50 Mal.
Der Stimmung taten weder die Riesenverspätung, die laut Bandinterna ohnedies „nur“ 34 Minuten betrug, noch die ständigen Pausen einen Abbruch: Wien feierte Welthits wie Welcome to the Jungle, Sweet Child O’ Mine oder Paradise City mit frenetischem Dauerjubel. „Was für ein fucking großartiges Publikum und das in fucking Austria“, zeigte sich Rose schon auf der Bühne beeindruckt – danach tat er seine Österreich-Huldigung auch noch per Twitter kund: „Definitiv das beste Publikum der Tour. Danke Wien und: Hasta la Vista, Wiener Stadthalle.“
Autor: Thomas Zeidler