Der Peruaner ist der Nachfolger der deutschen Autorin Herta Müller.
Der Literatur-Nobelpreis 2010 geht an den 74-jährigen peruanischen Schriftsteller Mario Vargas Llosa. Das gab die Schwedische Akademie heute, Donnerstag, in Stockholm bekannt. Die mit zehn Millionen Kronen (1,075 Mio. Euro) dotierte Auszeichnung ging im Vorjahr an die deutsch-rumänische Autorin Herta Müller. Die Nobelpreise werden am 10. Dezember, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel, in Stockholm überreicht.
"Kartograph von Machtstrukturen"
Die Auszeichnung erhält Llosa für seine "Kartographien von Machtstrukturen und seine bissigen Bilder von Widerstand, Revolte und Niederlage des Individuums". Der berühmteste Autor des Andenstaates hat fast die Hälfte seiner Erwachsenenjahre in Europa und Nordamerika gearbeitet und wurde bereite mit zahlreichen Preisen, darunter 1995 der Cervantes-Preis und 1996 der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, ausgezeichnet.
Nicht nur viele seiner Romane handeln von seiner Heimat Peru, er selbst engagierte sich auch stets in den politischen Bewegungen. Seinen Weltruhm hatte er gleich mit seinem ersten 1962 erschienenen Roman "Die Stadt und ihre Hunde" begründet, in dem er eine eindrucksvolle Darstellung autoritärer Systeme ablieferte.
"Gerührt und begeistert"
Llosa habe "sehr gerührt und begeistert" auf die Zuerkennung des Literaturnobelpreises reagiert, berichtete der Chef der schwedischen Nobel-Jury, Peter Englund, nach der Bekanntgabe der Entscheidung am Donnerstag. Llosa hält sich in New York auf, wo er an der Princeton-Universität lehrt.
"Er war schon um fünf Uhr aufgestanden, um sich auf eine Vorlesung vorzubereiten. Unseren Anruf bekam er um viertel vor sieben und war schon kräftig am Arbeiten", berichtete Englund. Llosa habe angekündigt, dass er zur Preisverleihung am 10. Dezember nach Stockholm kommen wolle.