MADONNA-Interview

Jeannine Schiller: "Manche sind neidig auf mich"

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Pro und Contra. Jeannine Schiller belebt und spaltet die Gesellschaft. Die extravagante Society-Queen über Neid und Missgunst.

Abend für Abend verlässt Jeannine Schiller aufgebrezelt wie eine Hollywood-Diva ihre Villa im noblen 13. Bezirk, um mit Ehemann Friedrich (60) ihrem Drang, in der Öffentlichkeit zu stehen, nachzugeben und die angesagtesten Events der Stadt zu besuchen. Schillers sind zwar immer dabei – aber nicht überall gerne gesehen. Viele Mitglieder der Society rümpfen vor allem über Jeannine Schiller (64) – die es bei Dancing Stars immerhin bis zur sechsten Runde brachte – ihre Nase. Die tolerantere Fraktion findet Madame zwar ein bisschen schrullig, aber eigentlich ganz nett: Kalt jedenfalls lässt die umtriebige Society- und Charity-Lady niemanden.

Erzfeinde Heinzl und Lichter
Auffallend ausdauernd in seiner Abneigung ist ATV-Societychef Dominic Heinzl. Es vergeht kaum ein Tag, an dem er nicht via TV einen verbalen Giftpfeil in ihre Richtung loslässt. Die öffentlich ausgetragene Feindschaft dauert schon fast ein Jahr – ein Ende ist nicht in Sicht. Schiller wird jedoch nicht nur auf dem glatten Society-Parkett angeschossen, sondern auch von der einen oder anderen Charity-Lady ausgegrenzt. „Wenn diese Marika Lichter meint, sie müsse schlecht über mich sprechen, dann soll sie das tun“, kommentiert Schiller solche Attacken. Giftiger Zusatz: „Sie redet ja nicht nur über mich so.“ Der Vorwurf dahinter: Viele meinen, Schiller würde Charity zum Vorwand benutzen, um Eigen-PR zu betreiben. Dabei setzt sie sich seit Jahren mit Leidenschaft und tatkräftigem Engagement für die Krebshilfe und für ein Kinderheim in Moldawien ein. Und fürwahr: Dankes-Pokale und Urkunden stehen adrett platziert im schillerschen Wohnzimmer herum. MADONNA bat Jeannine Schiller zum Gespräch über Feinde, Freunde und den Neid in der Gesellschaft.

Frau Schiller, warum hacken so viele Leute auf Ihnen herum?
Jeannine Schiller: Also im Grunde ist es ja so: Man schätzt mich sehr. Ich bekomme dauernd Briefe von Menschen, die mein karitatives Engagement bewundern. Und ich werde auch ständig auf der Straße angesprochen. Ich glaube nicht, dass ich nicht gemocht werde.

Die Society steht Ihnen skeptisch gegenüber, manche spotten über Sie...
Schiller: Ich messe dem Ganzen keine Bedeutung mehr bei. Das trifft mich auch nicht .

Die Beleidigungen, die Dominic Heinzl via TV gegen Sie loslässt, kränken Sie nicht?
Schiller: Nein, es interessiert mich nicht mehr. Ich muss meine positive Energie stärken und mich nicht mit negativen Dingen beschäftigen. Seit ich meine Gehirnblutung hatte, sehe ich vieles in einem anderen Licht. Und wenn der Heinzl und die Lichter meinen, sie müssten über mich schlecht sprechen, dann sollen sie das doch bitte machen. Frau Lichter spricht ja nicht nur über mich negativ. Ich bin halt eine Person, die sehr polarisiert.

Glauben Sie, dass das an Ihrem doch recht eindrucksvollem Aussehen liegt?
Schiller: Ich bin eben eine Person, die nicht übersehen wird. Es war schon immer so, dass ich den einen gefallen habe, den anderen nicht. Aber es kommt ja nicht auf das Aussehen, sondern auf das Herz an.

Frau Schiller, sind Sie geliftet?
Schiller: Ich bin nicht gegen das Liften und vielleicht würde ich das irgendwann einmal machen, aber bei mir wird das wohl nie gehen, weil ich eine Gesichtslähmung hatte.

Ein etwas dezenterer Look würde schon genügen...
Schiller: Mag sein. Natürlich könnte ich mich weniger auffallend kleiden, nur Lipgloss verwenden und meine Haare glätten. Aber ich muss und will meinem Mann gefallen. Und ihm gefalle ich genau so, wie ich mich herrichte. Er findet mich schön, so wie ich bin. Klassisch mag er mich nicht.

Welcher Mensch verbirgt sich hinter der Glamour-Queen?
Schiller: Ein Hausmütterchen. Daheim trage ich Leggins, ein T-Shirt und meine Brille. Mein Mann will Abend für Abend ausgehen. Ich begleite ihn. Mir liegt nicht so viel daran. Aber ich freue mich, wenn ich Leute treffe, die mir dann sagen, dass sie mich ganz anders eingeschätzt haben, bevor sie mit mir gesprochen haben. Ich höre oft: „Sie sind so nett und lieb. Und ganz harmlos.“ Das freut mich schon, weil ich wirklich so bin. Schauen Sie, in der Gesellschaft gibt es viel Neid. Den muss man sich auch hart erarbeiten. Manche sind halt neidig auf das Geld, das ich zusammenbringe.

Was liegt Ihnen am Herzen?
Schiller: Spenden sammeln für die Krebshilfe und für das Jeannine-Schiller-Kinderheim in Moldawien. Und gerade, weil ich mich mit ganzer Kraft und vollster Überzeugung seit 17 Jahren unentgeltlich und ohne Spesenersatz für Soziales engagiere, treffen mich Ungerechtigkeiten besonders hart.

Trotz Ihrer noch nicht ausgeheilten Gehirnblutung sind Sie sehr oft unterwegs. Wird Ihnen das nicht zu viel?
Schiller: Manchmal bin ich müde. Ich bin noch nicht gesund, muss ja noch immer Medikamente wegen der Gehirnblutung nehmen. Heuer habe ich – trotz meines Gesundheitszustandes – 70.000 Euro für die Krebshilfe gesammelt. Traurig macht es mich, dass ich nur neuntausend Euro für mein Kinderheim zusammen habe. Ich hatte nicht die Kraft, noch einen Charity-Event zu veranstalten. Ich hoffe, die Menschen spenden trotzdem.

(Spendenkonto: Jeannine-Schiller-Kinderheim Moldawien: PSK 9000 1002).

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