Chronologie

Rainhard Fendrichs Kokain-Affäre

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Gemunkelt wurde es lange, am 10. Mai 2006 wurde es durch "News" öffentlich: der Kokain-Skandal rund um Rainhard Fendrich.

Das Nachrichtenmagazin zitierte aus einem ihm zugespielten Polizeiakt, in dem Rainhard Fendrich gestanden haben soll, "jahrelang Kokain konsumiert zu haben". Für den Sänger wird diese Beichte nun vor Gericht enden. Folgend eine Chronologie der Causa Fendrich.

4. April -
Bei der Observation eines Dealers beobachtet die Polizei, wie Fendrich in einem Wiener Hotel ein Säckchen mit Kokain übergeben wird. Die Beamten schlagen zu: Das Suchtgift wird im Zimmer des Sängers sichergestellt. Der Austro-Popper zeigt sich geständig und verrät den Polizisten auch Umschlagplätze und andere Konsumenten. Er bestreitet allerdings, "jemals Suchtgift weitergegeben zu haben".

10. Mai -
"News" veröffentlicht Passagen aus dem ihm zugespielten Polizeiakt. Woher das Nachrichtenmagazin dieses "Top Secret "-Dokument bekommen hat, ist unklar. Unter anderen gerät auch das Büro des inzwischen suspendierten Wiener Polizeigenerals Roland Horngacher in Verdacht, den Akt weitergegeben zu haben.

Am Abend geht Fendrich in einer Stellungnahme die Offensive: "Es ist richtig, dass ich seit mehreren Jahren in regelmäßigen Abständen Kokain konsumiert habe und mich mehr und mehr in eine Anhängigkeit begeben habe, ohne es mir einzugestehen... Erst als ich der Polizei gegenüber saß, wurde mir klar, dass ich ohne fremde Hilfe nicht mehr aus diesem Teufelskreis heraus komme." Der Sänger macht eine vierwöchige Entziehungskur auf Mallorca.

13. Mai -
Der Drogenentzug gestaltet sich hart. "Ich kann keinen klaren Gedanken fassen. Ich bin sehr schwach, habe zur Zeit nicht einmal die Kraft, eine Colaflasche zu öffnen. Ich habe extreme Schlafstörungen und mir ist oft übel", sagt Fendrich dem deutschen Boulevard-Blatt "Bild".

17. Mai -
Ein Wiener Promi-Schneider, den Fendrich gegenüber der Polizei als Kokain-Konsument geoutet hat, schlägt zurück. Er behauptet, dass der Sänger an ihn Kokain weitergegeben hat. Der Anwalt des Sängers, Manfred Ainedter, wies - nach Rücksprache mit seinem Mandanten - die Vorwürfe zurück. "Das ist eine glatte Lüge". Vor der U-Richterin sollte der Schneider seine Aussage schließlich auch " total abgeschwächen".

19. September -
Die Staatsanwaltschaft Wien erhebt völlig überraschend Anklage gegen Rainhard Fendrich wegen Besitzes und Weitergabe von Kokain. Dem Austropop-Sänger wird vorgeworfen, seit 15 Jahren Kokain für den Eigenkonsum bezogen und außerdem seit dem Jahr 2002 20 bis 30 Mal gemeinsam mit einem Wiener Promi-Schneider konsumiert zu haben, was die Anklagebehörde als Weitergabe qualifiziert. Im Fall eines Schuldspruchs drohen Fendrich nach Paragraf 27 Suchtmittelgesetz (SMG) bis zu sechs Monate Haft.

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