Emotionales Essen

Warum wir zu Weihnachten oft in die emotionale Essensfalle tappen

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Wie können wir in der Weihnachtszeit einen bewussteren Umgang mit Essen finden und die Festtage genießen, ohne hinterher ein schlechtes Gewissen zu haben? gesund&fit-Kolumnistin Nicole Mayr verrät ihre besten Tipps. Mehr zu diesem Thema unter www.easyeating.at

Für viele ist die Weihnachtszeit eine Phase, in der emotionales Essen verstärkt auftritt. Ob Stress, Einsamkeit, Freude oder Langeweile – die Gründe für emotionales Essen sind vielfältig, und oft greifen wir zu Süßem oder Herzhaftem, um unsere Gefühle zu kompensieren.

Was ist emotionales Essen?

Das emotionale Essen wirkt als Ersatzbefriedigung, um sich psychisch besser zu fühlen, wir greifen also zu Essen, damit wir mit unseren Gefühlen besser umgehen. Das kann sowohl in stressigen oder traurigen Momenten als auch bei positiven Emotionen geschehen – oft wird Essen genutzt, um diese Gefühle zu verstärken oder zu beruhigen. Zu Weihnachten spielen dabei mehrere Faktoren zusammen:

  • Der Druck, alle Vorbereitungen zu schaffen
  • Das Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit
  • Das Bedürfnis, etwas zu feiern und „sich etwas zu gönnen“

Warum wir zu Weihnachten oft in die emotionale Essensfalle tappen
© Getty Images
× Warum wir zu Weihnachten oft in die emotionale Essensfalle tappen

Warum die Weihnachtszeit emotionales Essen begünstigt

In der Weihnachtszeit verschmelzen Emotionen und Essen oft miteinander. Einerseits wegen sozialer Erwartungen: Viele fühlen sich dazu verpflichtet, bei Familienessen oder Feiern mitzuhalten, selbst wenn sie schon satt sind. Traditionen und Gewohnheiten fördern, dass wir öfter essen, als es uns guttut. Aber auch Stress und Überforderung, denn die Vorweihnachtszeit ist für viele eine stressige Zeit mit zusätzlichen Aufgaben und Erwartungen. Wenn der Stresspegel steigt, suchen viele nach einem kleinen „Belohnungsessen“, um sich kurz zu entspannen. Gefühle von Einsamkeit und Nostalgie: Weihnachten kann auch einsam machen, wenn geliebte Menschen fehlen oder Erinnerungen an frühere Feste schmerzen. Essen dient dann als Trost um negative Emotionen abzumildern. Natürlich spielt auch das Angebot an Festessen und Süßem eine große Rolle: Weihnachtsmärkte, Plätzchenduft und überall verfügbare Naschereien lassen uns schneller zu Essen greifen. Auch der Überfluss an weihnachtlichen Angeboten macht es leicht, mehr zu essen als sonst.

Tipps für einen bewussteren Umgang mit Essen zu Weihnachten

Um emotionales Essen besser zu verstehen und zu regulieren, hilft es, die eigenen Gewohnheiten und Emotionen genauer wahrzunehmen. Mit ein paar einfachen Ansätzen kann man lernen, das Essen bewusster zu genießen und mit negativen Gefühlen besser umzugehen.

1. Emotionen erkennen und annehmen

Bevor du zur Schokolade oder zu Plätzchen greifst, halte kurz inne und frage dich: Habe ich wirklich Hunger, oder steckt ein anderes Bedürfnis dahinter? Gefühle wie Stress, Einsamkeit oder Langeweile wahrzunehmen, ist der erste Schritt. Indem du diese Emotionen bewusst anerkennst, kannst du gezielt Alternativen finden, etwa ein entspannendes Bad, einen Spaziergang oder ein Gespräch mit einer vertrauten Person.

2. Bewusst genießen statt nebenbei essen

Besonders an den Festtagen kann es verlockend sein, immer wieder zum nächsten Keks zu greifen, während man sich unterhält oder Geschenke auspackt. Setze dir kleine Pausen, in denen du bewusst isst, ohne Ablenkung. Nimm dir Zeit, jeden Bissen zu genießen – das sorgt dafür, dass du schneller satt und zufrieden bist und weniger in Versuchung gerätst, über die eigenen Hungergrenzen hinaus zu essen.

3. Regelmäßig Pausen und kleine Auszeiten nehmen

Oft hilft es, stressige Situationen zu vermeiden oder zu entschärfen. Nimm dir zwischen den Feiertagen Zeit für dich selbst – sei es ein Spaziergang, eine kurze Meditation oder einfach eine bewusste Pause ohne Ablenkung. Diese kleinen Ruhephasen helfen, inneren Druck abzubauen, bevor er sich in einem „Belohnungsessen“ manifestiert.

4. Sich realistische Erwartungen setzen

Niemand muss an Weihnachten vollkommen „diszipliniert“ bleiben. Es ist in Ordnung, zu genießen und auch einmal mehr zu essen als sonst – das gehört dazu! Wichtig ist, sich selbst dafür nicht zu verurteilen, sondern die Freude an den gemeinsamen Mahlzeiten zu schätzen. Realistische Erwartungen an sich selbst nehmen den Druck, und so wird emotionales Essen weniger wahrscheinlich.

Emotionen und Essen sind zu Weihnachten eng miteinander verknüpft, und das ist auch völlig in Ordnung. Mit einem bewussten Umgang lässt sich emotionales Essen besser steuern, ohne dass der Genuss dabei zu kurz kommt. Indem wir die Festtage als Zeit des bewussten Genießens und des Wohlbefindens gestalten, tun wir uns selbst etwas Gutes – sowohl für den Körper als auch für die Seele.

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