Allergien lassen sich immer besser behandeln. Und auch die Allergenvermeidung wird alltagstauglicher und einfacher. Die wichtigsten News zum Start der Allergiesaison:
Aufgrund der Luftverschmutzung und des Klimawandels nehmen allergische Atemwegserkrankungen zu. Die Winter sind wärmer, die Natur erwacht früher aus dem Winterschlaf und die Pflanzen produzieren dadurch früher sowie mehr Pollen. Laut Expert:innen liegt das daran, dass die Pflanzen aufgrund verschmutzter Luft in Stress geraten und zur Erhaltung ihrer Art erhöht stäuben. So waren heuer die ersten Haselpollen beispielsweise bereits Anfang Jänner in der Luft – das heißt, die Flugzeit hat um einen Monat zu früh eingesetzt. Derzeit sind Erlen-Pollen recht aktiv und können allergische Reaktionen – also eine übertriebene Abwehrantwort des Immunsystems – hervorrufen. Das führt zu den typischen Symptomen wie etwa Niesen, laufende Nase, tränende Augen usw.
Rasch behandeln lassen
„Bei einer Allergie verkennt das Immunsystem die eingeatmeten Pollenkörner als Bedrohung und wehrt sie ab“, so Assoz. Prof. Priv.-Doz. DDr. Peter Valentin Tomazic von der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde in Graz. Damit sich die allergische Entzündung von den oberen Atemwegen nicht in die unteren ausbreitet und eine chronische Asthma-Erkrankung verursacht wird, müssen die daraus resultierenden Beschwerden laut dem HNO-Arzt rasch behandelt werden. Mit antiallergischen Mitteln wie Antihistaminika und Kortison-Sprays kann man dem Allergieexperten zufolge zwar die Symptome rasch lindern, einen dauerhaften Effekt erreicht man damit jedoch nicht. Unmittelbar in den Krankheitsprozess eingreifen und somit nicht lediglich die Anzeichen, sondern darüber hinaus eine nachhaltige Wirkung erzielen könne man durch die Allergen-Immuntherapie (AIT). Das Allergen, das die Allergie auslöst, wird dabei über einen Zeitraum von etwa drei Jahren in Form von Spritzen, Tropfen oder Tabletten zugeführt. „Durch die regelmäßige Verabreichung eines standardisierten Allergenextrakts wird das Immunsystem trainiert und es entsteht ein Gewöhnungseffekt.
Modernste Therapie-Form. Zur Behandlung von Allergien gegen Baumpollen wie Birke, Hasel, Erle, Buche, Hainbuche und Eiche, gegen Gräserpollen sowie gegen das Unkraut Ragweed wird heute ein modernes Mittel – eine praktische Schmelztablette eingesetzt. Laut dem Mediziner erfolgt die erste Einnahme unter ärztlicher Aufsicht beim Facharzt, danach kann die Tablette selbständig zu Hause eingenommen werden. Einmal täglich wird sie unter die Zunge gelegt, wo sie sich sekundenschnell auflöst. Die Behandlung erfolge über einen Zeitraum von drei Jahren: „Die Allergen-Immuntherapie in Tabletten- und anderen Darreichungsformen ist eine hochwirksame und komfortable Möglichkeit, eine Pollenallergie nachhaltig in den Griff zu bekommen“, erklärt der Arzt. Fängt man frühzeitig mit der Behandlung an, lassen sich die Aussichten auf Linderung und Aufhalten des allergischen Marsches in die unteren Atemwege erhöhen.
Den Auslösern entkommen
Eine wichtige Therapiesäule ist Expert:innen zufolge die Allergenvermeidung. Damit Betroffene den Allergie-Auslösern entkommen können, stellt der Österreichische Pollenwarndienst – eine Forschungs- und Serviceeinrichtung an der MedUni Wien – kontinuierlich Pollendaten zur Verfügung. Menschen mit Allergien können dank dieses Warnsystems erkennen, welche Allergieauslöser gerade in der Luft sind und Maßnahmen ergreifen wie zum Beispiel den Aufenthaltszeitraum im Freien möglichst niedrig oder die Fenster geschlossen halten.
Wichtige Allergie-Plattformen
Klarify
Allergenvermeidung
Pollenwarndienst
Pollentagebuch
Pollenallergie
Behandelnde Ärzt:innen können auf die Informationen über die Beschwerden ihrer Patient:innen zugreifen und eine Verbindung zum Pollenflug in der jeweiligen Region der Betroffenen herstellen. Basis für diesen Service sind die regelmäßigen Einträge der Patient:nnen zu ihren Allergie-Beschwerden in das Pollentagebuch, das auf www. |