Experten-Talk

Coronavirus: Tipps für die Isolation

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"Social Distancing" ist in Zeiten des Coronavirus das Gebot der Stunde. Wie man die Isolation gut übersteht.

Die Reduzierung sozialer Kontakte ist die zentrale gesellschaftliche Maßnahme im Kampf gegen das Coronavirus. Nur indem die Kurve der Neuinfektionen flach gehalten wird, kann vermieden werden, dass die infrastrukturellen Kapazitäten des Gesundheitssystems dem medizinischer Betreuungsbedarf standhalten. Deshalb ist es nicht nur wichtig, dass Infizierte isoliert werden, sondern auch alle anderen vorerst ihre sozialen Freizeitaktivitäten einschränken und zu Haus bleiben - im Sinne und zum Wohle der Gemeinschaft.

In Kontakt bleiben via Handy & Social Media

Wer in durch Covid-19 in Quarantäne ist oder "Social Distancing" betreibt, um sich UND andere zu schützen, sollte nicht nur auf die köperliche, sondern auch auf die geistige Gesundheit achten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät Menschen in Isolation zu Folgendem:  „Versuchen Sie auch in Isolation ihre persönlichen täglichen Routinen einzuhalten. Wenn die Gesundheitsbehörden empfehlen, Ihre gesellschaftlichen Kontakte  zu reduzieren, um den Ausbruch einzudämmen, können Sie über E-Mail, soziale Medien, Video-Telefonie und Handy in Verbindung bleiben.“ Telefonieren Sie mit Bekannten und Freunden und Familie und halten Sie engen Kontakt mit Angehörigen über das Handy!

Geregelter Tagesablauf in Isolation

Weiters rät die WHO zu einem gesunden Lebensstil in den eigenen vier Wänden: "Achten Sie in diesen aufwühlenden Zeiten auf Ihre eigenen Bedürfnisse und Gefühle:  Verfolgen Sie gesunde Aktivitäten, die Sie genießen und welche zur Entspannung beitragen. Trainieren Sie regelmäßig,  achten Sie auf einen regelmäßigen Schlafrhythmus ein und essen Sie gesund." Auch zu Hause kann man sich mit Yoga-Videos oder Home-Workouts körperlich fit halten.

Bitte keine Panik

Die Nachrichtenflut oder Gerüchte können dazu führen, dass man in Isolation ängstlich wird. Die WHO rät, sich bei medizinischem Fachpersonal, den zuständigen Behörden oder der WHO-Website zu informieren.

                                                  Experten-Talk

 

Quarantäne – das bedeutet Trennung von Angehörigen, Freiheitsverlust, Langeweile und nicht zuletzt Angst im Hinblick auf die eigene Gesundheit. Aber was passiert eigentlich genau mit der menschlichen Psyche in Abschottung von der Außenwelt? Der Psychologe und Lebenscoach Dr. Roman Braun im Interview.

Was hilft gegen die Einsamkeit in Isolation?
Dr. Braun:
Berührungen helfen grundsätzlich, denn wer sich mehrmals am Tag umarmt, erhöht nachweislich den Serotoninspiegel. In Quarantäne ist dies jedoch meist untersagt. Wer daher nicht die Möglichkeit der sozialen Interaktion hat: Einfach mal zwischendurch lächeln. Dabei werden Signale ans Gehirn gesendet, die ein ähnliches Glücksgefühl erzeugen.


Wie unterschiedlich psychisch belastend wird die Isolation von Menschen erlebt?
Dr. Braun:
Vor allem Menschengruppen, die schon mit sozialer Einsamkeit zu kämpfen haben, wären besonders belastet. Dazu gehören: Senioren, Menschen mit Behinderung oder aber auch alleinerziehende Eltern.


Wie verhindert man den gefürchteten Lagerkoller?
Dr. Braun:
Frauen können Make-Up auftragen, Männer sich rasieren. Am besten man beginnt die Tage ganz offiziell, als würde man anschließend in die Arbeit spazieren. Die Aufrechterhaltung der morgendlichen Routine hilft, den Tag bewusst und strukturiert zu beginnen und lässt den Lagerkoller in die Ferne rücken.
 

Bei psychischen Krisen können Ihnen die Experten der Psychosozialen Dienste Wien  (täglich von 0-24 Uhr)  unter der Nummer (01) 31 33 0 helfen. Auch die Telefonseelsorge können Sie rund um die Uhr unter der Nummer 142 erreichen.   www.telefonseelsorge.at

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