Sie denken der Urlaub lädt Ihre Batterien wieder auf? Achten Sie auf folgende Risiken.
Sie zählen schon die Tage bis zu Ihrem lang ersehnten Urlaub, nach Monaten harter Arbeit und können es kaum erwarten in der Sonne zu liegen und einfach nichts zu tun? Damit sind Sie nicht allein, doch die Erholungsphase kann sich auf den Körper sowohl positiv, als auch negativ auswirken.
Krank im Urlaub
Kaum im Urlaub angekommen und in den Ruhe-Modus versetzt wird man plötzlich krank. Kopfweh, unangenehmes Kratzen im Hals, Schwächegefühl, die Nase läuft – kommt Ihnen das bekannt vor? Wissenschaftler haben für diese Form der Verkühlung sogar einen Namen gefunden: „Leisure-Sickness“ oder auch Freizeit-Krankheit, betrifft jeden zweiten Erwachsenen. Die Krankheit entsteht aus der Ruhe und macht die freie Zeit fast unerträglich.
Langsam den Körper „herunter fahren“
Doch warum ausgerechnet im Urlaub oder am langen Wochenende? Psychotherapeuten und Ärzte meinen, dass Menschen die ihre normalen und notwendigen Pausen sonst nie einhalten und ständig verschieben, oder über einen längeren Zeitraum im gleichen Tempo weitermachen wie gewohnt, den Organismus erst in einer Entspannung-Pause seine Überanstrengung spüren lassen. Das Phänomen ist vergleichbar mit dem folgenden Beispiel: „Kein Mensch würde versuchen, sein Auto von Tempo 100 durch Abwürgen zum Stillstand zu bringen. Viele gehen aber beim Start in die Ferien mit sich selbst so um.", so Gesundheitspsychologe Henning Allmer, emeritierter Professor der Sporthochschule Köln. Er vergleicht das mit einem Sportler nach dem 1000-Meter-Lauf: Der gönnt sich am Ziel eine Cool-down-Phase, in der er erst einmal langsam weitergeht. So kann sich der Organismus nach der Höchstleistung wieder Schritt für Schritt herunterfahren. Würde der Sportler sich am Ziel auf den Boden werfen, würde ihm vermutlich schwarz vor Augen, er bekäme Schweißausbrüche oder könnte sogar kollabieren.
Wer den Urlaub also ohne Weh Wehchen genießen will, sollte sich schon einige Tage davor schonen und langsam sein Tempo herunter fahren – folgende Gesundheitsprobleme treten am häufigsten auf:
Urlaubs Weh-Wehchen
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Verstopfungen
Endlich im Flieger – der Urlaub kann los gehen! Doch für viele ist so ein Flug alles andere als angenehm – von Blähungen und Verstopfungen geplagt kann man es kaum erwarten zu landen. Vor allem Langstreckenflüge können die Verdauung verlangsamen, aber auch Dehydration im Flieger kann Verstopfungen begünstigen.
Erkältung
Reisen alleine ist für viele Menschen Stress genug, um das Immunsystem zu schwächen und krank zu werden sobald der Urlaub anfängt. Nicht nur die Freizeit-Erkrankung tritt bei vielen Personen auf, auch das Flugzeug, der Bus oder das Auto können Erkältungen hervorrufen – Erkältungsviren sollen laut Studien 100 Mal eher in Flugzeugen übertragen werden, als im Alltag. Achten Sie darauf regelmäßig Ihre Hände zu waschen, Klapptische im Flieger und andere Gegenstände mit Feuchttüchern zu desinfizieren.
Kreislaufprobleme
Am Strand zu liegen ist traumhaft, doch die starke, ungewohnte Hitze kann viele schlapp machen. Vor allem Menschen mit niedrigem Blutdruck sollten darauf achten, dass es nicht zu Schwindelanfällen kommt. Gehen Sie öfter in den Schatten, achten Sie auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr und kühlen Sie sich regelmäßig im Meer oder unter der Dusche ab. Meiden Sie zu üppige Mahlzeiten und langes Stehen.
Kopfschmerzen
Der Urlaub mag zwar die Kopfschmerzen aus der Arbeit verbannen, doch Hitze kann auch ein Trigger für Migräne-Anfälle sein. Mit einem Temperaturanstieg um fünf Grad Celsius steigt das Risiko am darauffolgenden Tag eine Migräneattacke zu entwickeln. Dasselbe gilt aber auch für Kopfschmerzen – bei starker Hitze verliert der Körper viel Wasser und Mineralstoffe, Giftstoffe werden langsamer als sonst ausgeschieden, dadurch kann es zu teilweise heftigen Kopfschmerzen kommen. Auch Klima-Anlagen, die es drinnen mehr als 10 Grad Celsius kälter machen als draußen, ändern die Haut-Durchblutung – rasche Kalt-Heiß-Wechsel lösen bei vielen Migräne-Patienten Anfälle aus.
Sinkender Blutzuckerspiegel
Insulinpflichtige Menschen sollten ihren Blutzuckerspiegel im Sommer häufiger als sonst kontrollieren, denn Hitze beschleunigt den Blutfluss, was die Aufnahme des gespritzten Insulins beeinflusst. Je höher die Temperatur, desto schneller wirkte das Insulin.
Schläfrigkeit
Es gibt einen Grund, warum wir nach dem Strand ein kurzes Nickerchen benötigen, um weiter funktionieren zu können. Hitze, schwere Mahlzeiten und Alkohol versetzen uns in den „Siesta-Status“. Zudem ist der Schlafrhythmus im Urlaub durcheinander – aufgrund der ausreichenden Erholung tagsüber und kurzen Nickerchen sind wir nachts weniger müde, gehen später schlafen und werden am darauffolgenden Tag wieder am Nachmittag müde. Immerhin ist man in mehreren Studien zu dem Ergebnis gekommen, dass es sich am Meer viel besser schlafen lässt: in der Meeresluft befinden sich negative Ionen, die das Niveau des Glückshormons Serotonin im Körper ausbalancieren und Schlaflosigkeit, Depressionen und Kopfschmerzen bekämpfen.