Altern kann man nicht stoppen, aber verlangsamen. Molekularbiologe Dr. Slaven Stekovic gibt einen Einblick in die neuesten Erkenntnisse der Langlebigkeitsforschung und teilt ultimative Strategien für ein langes Leben in toller Gesundheit.
Das Altern wird mittlerweile als chronische Erkrankung gesehen und die Suche nach Therapien läuft auf Hochtouren. Ein Medikament, das uns ewig leben lässt, wird es in den nächsten Jahren wohl nicht geben aber bestimmte Methoden lassen Aspekte des Alters zielgenauer ausschalten. Uns gibt Dr. Slaven Stekovic einen kompakten Einblick in die Meilensteine der Longevity-Forschung, inklusive alltagstauglicher Tipps.
Die 6 besten Strategien für ein langes Leben
1. Ketogene Ernährung
Die meisten haben davon gehört, die wenigstens haben die streng kohlenhydrat-reduzierte Diät probiert. Denn sie ist alles andere als alltagstauglich. Deshalb raten Longevity-Forschende zu der sanften Art der Keto-Diät, der mediterranen Ernährung. Diese besteht hauptsächlich aus Proteinen in Form von viel Fisch und Hülsenfrüchten sowie aus ballaststoffreichem Gemüse und gesunden, ungesättigten Fetten wie Olivenöl. Bei dieser Diät werden unzählige krankheitshemmende und gesundheitsfördernde Nährstoffe aufgenommen.
2. Körperliche Aktivität
Körperliche Aktivität gilt in der Medizin als Supermedikament, das auch der chronischen Erkrankung namens Alterung entgegen wirkt. Denn die Reize, die durch Belastung gesetzt werden, trainieren den Körper darauf, besser mit Stress umzugehen, indem Aufbauprozesse gestartet werden. Das wappnet u. a. gegen Infekte. Zudem wird die Fähigkeit der Zelle, Autophagie zu betreiben, gestärkt. Schließlich muss sie sich regelmäßig reparieren. Sport beeinflusst auch die Hormone und somit den Blutzuckerstoffwechsel positiv – die beste Diabetes-Vorsorge.
3. Ausreichend Schlaf
Tagsüber erbringen unsere Nervenzellen Höchstleistungen. Doch je länger der Tag dauert, desto mehr weniger leistungsfähig sind wir. Erst wenn wir uns schlafen legen, kann der Körper aufräumen. Wie viel Schlaf bzw. Zeit zum Aufräumen der Mensch braucht, hängt von seiner extrazellulären Flüssigkeit ab. Männer haben größere (jedoch nicht leistungsfähigere) Gehirne bzw. Köpfe und verfügen daher über mehr Flüssigkeit, in der sich der Abfall verteilen kann. Sie kommen daher mit weniger Schlaf aus. Die ideale Schlafzeit liegt bei Männern zwischen sieben und acht Stunden, bei Frauen zwischen acht und neun Stunden.
4. Eine Rolle spielen
Wer zufrieden ist und eine Rolle in der Gesellschaft spielt, lebt länger und das in guter Gesundheit. Die Forschung zeigt, dass Menschen, die anderen helfen und denen auch geholfen wird, deutlich resistenter sind gegen Erkrankungen wie Demenz oder Herzkreislauferkrankungen. Ihr Immunsystem ist stärker und sie können auch Traumata besser neutralisieren.
5. Mindfulness
Beten, Atemübungen, Yoga, Musik, Malen ... Alle Formen der Meditation wirken lebensverlängernd. Ein einfacher Weg Mindfulness zu praktizieren ist das Trainieren der Sinne: z. B. Einzelne Geräusche oder Geschmäcker herauszupicken, sie wahrzunehmen und sie dann loszulassen.
6. Die 80:20-Regel
Es gibt zahlreiche Altersbeschleuniger, wie Nikotin, Alkohol, einfache Zucker, Bewegungsarmut, freie Radikale (UV-Licht), verarbeitetes Essen, ... Wer sein Leben prolongieren und seine Gesundheit erhalten möchte, sollte sie tunlichst meiden. Alkohol z. B. hat in jeder Menge, auch in ganz kleinen, negativen Einfluss auf die Gesundheit. Das heißt aber nicht, dass man das Leben nicht genießen sollte. Hier kommt die 80:20-Regel ins Spiel. Zu 80 Prozent sollte man sich einem gesunden Lebensstil verschreiben und die restlichen 20 Prozent dürfen aus bewusstem Genuss bestehen. Denn ein langes Leben sollte nicht von Verzicht, sondern von Freude und geselligem Miteinander bestimmt sein. Und letzteres wirkt ja wieder lebensverlängernd.
Im Interview verrät Dr. Slaven Stekovic seine persönlichen Langlebigkeits-Geheimnisse:
Den gesamten Artikel finden Sie in der Gesund&Fit Premium Ausgabe vom 29. April.