Nicht nur durch den Zeckenbiss kann die Frühsommer-Meningoenzephalitis übertragen werden.
Die Zeckenimpfung dient dazu, sich vor einer Entzündung des Gehirns (Enzephalitis) und der umgebenden Hirnhäute (Meningitis), welche durch Viren hervorgerufen wird, zu schützen. Die meisten FSME-Viren werden durch einen Zeckenstich übertragen. Den wenigsten ist jedoch bewusst, dass auch bestimmte Milchprodukte FSME
auslösen können.
Infizierte Rohmilch als Risiko
In Baden-Württemberg haben sich vergangenes Jahr zwei Menschen durch den Konsum von Ziegenmilch infiziert. Die Betroffenen sind mittlerweile wieder wohlauf. Experten warnen, dass auch unbehandelte Kuh- oder Schafmilchprodukte mit dem Virus infiziert sein könnten, da diese Tiere Wirte von Zecken sind. Vor allem Kleinkinder, Schwangere und Immungeschwächte sollten Rohmilchprodukte besser meiden, da durch diese auch andere Krankheitserreger übertragen werden können. Pasteurisierte Milch und Milchprodukte können jedoch bedenkenlos verzehrt werden, da bei diesem Vorgang auch FSME-Viren abgetötet werden. Um sich vor der Frühsommer-Meningoenzephalitis zu schützen, sollte der korrekte Impfschutz
durch FSME-Vakzine gewährleistet werden. Zecken sollten mit einer Pinzette oder Zeckenzange möglichst rasch entfernt werden.
>> Das sollten Sie noch über Zecken wissen
Die TOP 6 der gefährlichsten Lebensmittel
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1. Rohmilch
Der Genuss von unbehandelter Milch stellt ein Gesundheitsrisiko dar. Auch wenn beim Besuch am Bauernhof der Versuch noch so groß ist, ein Glas frische Milch oder Rohmilchkäse zu kosten, kann die vermeintlich gesunde Jause schnell zu Bauchschmerzen führen. In der EU sind besonders die Krankheitserreger EHEC (enterohämorrhagische Escherichia coli) und Campylobacter in der Rohmilch zu finden. Neben diesen können auch Salmonellen, Listerien, Brucellosen, Mykobakterien und Staphylococcus aureus in die unbehandelte Milch gelangen. Besonders Kleinkinder, Schwangere und Immungeschwächte sollten Rohmilch meiden, da für sie das Risiko ungleich höher ist.
2. Rohe Sprossen
Auch rohe Sprossen aller Art können Infektionen wie Salmonellen und E.coli- Infektionen übertragen, wenn sie verunreinigt sind. In den 90er Jahren wurden in den USA mehr als 30 solcher Ausbrüche auf den Verzehr von rohen oder leicht gekochten Sprossen zurückgeführt.
3. Rohes Fleisch
Steak bitte nur "Well Done". Zumindest aber halbdurch sollte es sein, wenn Sie nicht mit unangenehmen Nebenwirkungen rechnen wollen. Mindestens bei 70°C sollte das Fleisch gebraten werden, damit E.coli-Bakterien oder Salmonellen keine Chance haben. In vielen Restaurants wird das Steak vom Koch eingeritzt, damit es zarter wird. Dadurch können Bakterien ins Innere gelangen. Wenn diese Methode angewendet wird, sollten Sie Ihr Fleisch nur gut durch bestellen.
4. Portionierte Rohkost
Auch vorgewaschener, bereits portionierter Salat und praktisch geschnittenes Obst können ein Risiko darstellen. Diese Lebensmittel verbringen mehr Zeit in der Fabrik, da sie erst zubereitet und verpackt werden müssen. Das erhöht das Risiko einer Verunreinigung. Um sich vor Listerien zu schützen, greift der Ernährungsexperte lieber zu erntefrischem Gemüse und Obst und bewahrt dieses nicht länger als drei bis vier Tage im Kühlschrank auf.
5. Rohe Eier
Ungekochte Eier bergen das Risiko einer Salmonellenvergiftung. Vor allem bei hausgemachten Speisen wie Tiramisu, Spaghetti Carbonara, Mousse au chocolat, Mayonnaise oder Sauce Hollandaise werden rohe Eier verwendet. Bei hoher Temperatur können sich die Salmonellenkeime rasch vermehren und besonders gefährlich werden. Erst durch eine zehnminütige Erhitzung bei über 70°C werden die Keime restlos zerstört.
6. Rohe Austern
Besonders in den letzten Jahren haben Lebensmittelvergiftungen durch Meerestiere zugenommen. Das könnte am Klimawandel und der dadurch erhöhten Temperatur des Wassers liegen. Der Experte für Nahrungsmittelsicherheit Bill Marler rät vor allem vom Verzehr von rohen Austern ab. Diese sind Filtertiere und nehmen daher auch Bakterien, Viren und Pilze besonders stark auf.