Wissenschaftler arbeiten an einem Fleisch, das abseits der Tierhaltung entsteht
Ein neuartiges künstliches Fleisch soll bisher bekannte Ersatzprodukte übertrumpfen. Tofu oder Seitan sind zwar proteinreiche Alternativen, Konsistenz und Geschmack lassen aber für viele Fleischfreunde zu wünschen übrig. Genau hier setzt synthetisches Fleisch an: Es soll Fleischgenuss ohne Nachteile ermöglichen.
In-vitro-Fleisch
Die rasant voranschreitende Industrie rund um Fleischersatz-Erzeugnisse hat bereits vieles erreicht: veganes Hühnerfleisch oder pflanzliche Extrawurst, es gibt viele Alternativen. Was laut Forschern fehlt, ist ein Fleischersatz, der gesund, schmackhaft, günstig und sehr fleischähnlich ist. Die Lösung: Fleisch! Allerdings Fleisch aus dem Labor.
Wissenschaftler arbeiten bereits seit ein paar Jahren an künstlichem Fleisch. Den nötigen Anstoß gaben Forscher der Universität Maastricht, die – unter Verwendung riesiger finanzieller Ressourcen – zum ersten Mal Rindfleisch in einer Petrischale „wachsen ließen“. Mithilfe von Stammzellen aus dem Muskelgewebe von Kühen war dies möglich. Das Erzeugnis ist damit zwar kein „echtes“ Fleisch, es bleibt aber ein Tier- bzw. Fleischprodukt. Bis das in-vitro-Fleisch auf den Lebensmittelmarkt kommt, werden laut Experten noch mindestens zehn Jahre vergehen.
