Der Spielzeughersteller Mattel bringt die erste Barbie mit Down-Syndrom auf den Markt. Die Puppe soll mehr Kindern ermöglichen, sich selbst in Barbie widergespiegelt zu sehen.
Bereits seit einiger Zeit versucht der Barbie-Konzern, das schlechte Image der Barbie-Puppe - die lange das Symbol für toxische Schönheitsideale war – zu revolutionieren. Die Barbie der Zukunft soll die ganze Bandbreite unserer diversen Gesellschaft abdecken. Mittlerweile gibt es über 175 verschiedene Puppen des Herstellers, darunter beispielsweise auch Puppen im Rollstuhl.
Barbie mit Down-Syndrom wurde mit Betroffenen und Expert:innen entwickelt
Die neue Puppe soll Kindern wie Erwachsenen mit Down-Syndrom mehr Sichtbarkeit verschaffen und gleichzeitig Stereotypen abbauen. Um die Barbie so realistisch wie möglich zu gestalten, arbeite der Spielzeughändler für die Entwicklung eng mit der National Down Syndrome Society (NDSS) in den USA zusammen, welche den Hersteller dabei beriet, wie man eine Person mit Down-Syndrom akkurat darstellen kann - durch die Kleidung, das Zubehör und die Verpackung der Puppe.
Das Design der neuen Puppe und die versteckte Botschaft in ihrem Kleid
Die Barbie hat eine Gesichts- und Körperform, die das Down-Syndrom besser darstellt. Der Körper ist insgesamt kleiner, das Gesicht runder und die Augen leicht schräg und mandelförmigen. Die Handflächen der Puppe weisen eine Vierfingerfurche auf – ein Merkmal, das mit Menschen mit Down-Syndrom in Verbindung gebracht wird.
Aber nicht nur ihre körperlichen Merkmale repräsentieren Menschen mit Down-Syndrom. Auch ihr Kleid hat eine geheime Botschaft – schließlich ist Barbie eine “Fashion-Puppe”. Der Schmetterlings- und Blumenprint ist nämlich in Gelb-Blau gehalten, was die Awareness-Farben für Down-Syndrom sind. Außerdem trägt die Barbie-Puppe orthopädische Beinschienen zur muskulären Unterstützung – natürlich stilecht in Barbie-Pink. Und auch der Anhänger der rosafarbenen Halskette besitzt drei nach oben gerichtete Pfeile, welche für die drei Kopien des 21. Chromosoms - die Ursache des Down-Syndroms - stehen.
Model und Aktivistin Ellie Goldstein ist Botschafterinnen der neuen Barbie
Ellie Goldstein setzt sich seit Jahren für mehr Diversität in der Modeindustrie ein. Als Botschafterin der neuen Barbie-Puppe, teilte sie auf Instagram eine entzückende Nachricht: “Ich bin so glücklich darüber, dass es jetzt eine Barbie mit Down-Syndrom gibt. Als ich die Puppe zum ersten Mal sah, war ich sehr emotional. Es bedeutet mir unfassbar viel, dass Kinder mit der Puppe spielen und lernen können, dass jeder anders ist. Ich bin sehr stolz, dass Barbie mich ausgewählt hat, um die Puppen mit der Welt zu teilen.”
Die neue Puppe soll auch für nicht betroffene Kinder ein erster Berührungspunkt mit Down-Syndrom sein. Nur eine Puppe allein wird nie wirklich die betroffenen Personen abbilden können. Jedoch kann sie ein Anfang sein, mehr über das Down-Syndrom zu lernen und Gespräche über diverse Lebensrealitäten schon im Kinderzimmer zu führen – sodass die nächste Generation von Kindern Personen mit Down-Syndrom mit mehr Offenheit begegnet.