Pica & Nacht-Esser-Syndrom... - Kennen Sie diese Essstörungen?
Wer an Essstörungen denkt, verbindet damit häufig Magersucht und Bulimie. Ein krankhaftes Essverhalten kann aber die verschiedensten Ausmaße annehmen. Wie vergangene Studien
gezeigt haben, nahm die Zahl der Betroffenen, die an Essstörungen leidet, in vergangenen Jahren sogar zu. Aufgezeichnet wurden dabei jedoch lediglich Spitalsaufenthalte - somit also nur solche Fälle von Essstörungen, die bereits extreme, wenn nicht sogar lebensgefährliche Ausmaße angenommen hatten.
Kennen Sie diese Essstörungen?
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1. Orthorexia Nervosa
Betroffene dieser Essstörung haben das krankhafte Verlangen, sich möglichst "gesund" zu ernähren. Das Krankheitsbild ist in der Wissenschaft nicht unumstritten. Ursache für diese Ernährungsform könnte auch eine Zwangsstörung sein. Die Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper und der Wunsch nach Kontrolle spielen dabei eine bedeutende Rolle. Manchmal kommt es auch zu einer regelmäßigen Panik vor "schädlichen Lebensmitteln".
2. Anorexia Athletica
Besonders Leistungssportler können von dieser Form der Essstörung betroffen sein. In einigen Sportarten (Skispringen, Langstreckenlauf, etc..) bringt ein geringes Körpergewicht einen entscheidenden Vorteil im Wettbewerb. Dabei wird gezielt auf Kalorienzufuhr verzichtet, um die sportliche Leistung zu steigern. Üblicherweise sind die Sportler in der Lage, die reduzierte Nahrungszufuhr ohne Hilfe wieder zu beenden und das Körpergewicht zu normalisieren. In manchen Fällen kann sich daraus jedoch eine Essstörung entwickeln.
3. Diabulimia
Die Kombination von Diabetes und einer Essstörung kann tödlich enden. Betroffene der Zuckerkrankheit, die unter einer Essstörung leiden, dosieren das Insulin absichtlich, um nicht zuzunehmen. Wird die Insulin-Injektion ausgelassen, steigt der Blutzuckerwert. Der Zucker wird dann über den Urin ausgeschieden und der Energieverlust macht sich in der Gewichtsreduktion bemerkbar. Betroffene dieser Erkrankung sterben häufiger als Menschen, die an Magersucht leiden.
4. Pica
Diese Essstörung ist gar nicht so selten. Vor allem bei Kindern wird häufig beobachtet, dass sie Gegenstände essen, die eigentlich nicht zum Verzehr geeignet sind. Beispielsweise Papier, Insekten, Steine oder Haare - alles Mögliche kann dabei in den Mund gelangen und später zu Vergiftungen und Verdauungsproblemen führen. Auch bei Schwangeren, die unter Eisenmangel leiden, wird diese Essstörung beobachtet.
5. Nacht-Esser-Syndrom
Wer nachts mit Heißhungerattacken aufwacht, leidet möglicherweise am Nacht-Esser-Syndrom. Bei diesem Syndrom wird der Schlaf mindestens zweimal in der Nacht unterbrochen. NES wird stark mit Alltagsstress in Verbindung gebracht. Ausreichend Mahlzeiten am Tag und Entspannungsübungen vor dem Schlafengehen können helfen.
So wirken sich Essstörungen auf den Körper aus
Eine Essstörung kann tödlich enden. Magersucht zählt zu den gefährlichsten Essstörungen, da sich Betroffene mitunter zu Tode hungern. Wenn dem Körper nicht mehr genug Nahrung zugeführt wird
, kann Fehlernährung zu Organschäden führen. Bei Betroffenen besteht die Gefahr, dass eine Lungeninfektion oder ein Versagen des Herzes zum Tod führt.