Viele heilende Mittel finden sich direkt in unserer Küche. Welche Hausmittel Sie für eine sanfte und wirksame Heilung oder zur Förderung der Gesundheit einsetzen sollten.
Ist man krank, greift man ganz selbstverständlich zu Medikamenten aus der Apotheke. Muss man aber nicht immer, meint Ellen Heidböhmer in „Meine Küchenapotheke“. Heilende Schätze finden sich auch in der Küche, in der Vorratskammer, im Obstkorb, im Gemüsefach, im Teevorrat und sogar im Gewürzregal. Wie Naturheilkundler Sebastian Kneipp sagte, führt der Weg zur Gesundheit durch die Küche. Natürliche Hausmittel sollten laut Autorin zumindest als eine schonende und nachhaltige Ergänzung zu Arzneimitteln eingesetzt werden.
Stille Stars
Fünf dieser unterschätzten Küchenzutaten aus ihrem Buch plus Rezepttipps mit weiteren Superfoods finden Sie nachstehend.
1.Petersilie
Das Suppengewürz überrascht mit seiner Vitaminpower: 5 g decken den Tagesbedarf an Vitamin A, 30 g den Vitamin-C-Bedarf. Petersilie enthält außerdem Calcium, Eisen, Phosphor und ätherische Öle. Die Heilpflanze wirkt u. a. antibakteriell, antioxidativ, blutbildend, blutreinigend, blutzuckersenkend und harntreibend. Bei Blutarmut mischt man täglich 20 g gehackte Petersilie unter das Essen, bis sich das Blutbild verbessert. Gegen Verdauungsstörungen hilft ein Petersilien-Aufguss: 30 g Petersilie in das kochende Wasser geben, den Topf vom Herd nehmen und den Aufguss zehn Minuten ziehen lassen. Über den Tag verteilt trinkt man vier bis fünf Tassen lauwarmen Aufguss.
2. Muskatnuss
Die ätherischen Öle, die in der Muskatnuss enthalten sind, wirken antibakteriell, antioxidativ, entspannend, entzündungshemmend, herzschützend, schlaffördernd und schmerzstillend. Die Heilnuss soll bei Diabetes, Depressionen, Gedächtnisproblemen, Hautausschlägen, Herzschwäche, Magenbeschwerden, Rheuma, Schlaflosigkeit und Durchfall helfen. Rezept für Muskatnussmilch: 1 Messerspitze Muskatnusspulver in 200 ml Milch auflösen, kurz aufkochen und 30 Minuten vor dem Schlafengehen trinken.
3. Sellerie
Knollensellerie ist unter anderem beruhigend, entspannend, entwässernd, schleimlösend, stimmungsaufhellend und verdauungsfördernd. Isst man dieses unterschätze Gemüse regelmäßig, beugt man neurologischen Alterserkrankungen vor. Stangensellerie enthält Bitterstoffe und ätherische Öle, die beruhigend auf den Magen wirken. Ein Sellerie-Tee hilft bei Magenbeschwerden. Dafür nimmt man für drei bis vier Portionen ½ Stangensellerie, wäscht und hackt ihn klein. Dann kocht man die Heilpflanze in ½ l Wasser auf, lässt sie zugedeckt 5 Minuten lang ziehen. Anschließend abseihen und jeweils 1 Tasse lauwarm und ungesüßt nach den Mahlzeiten trinken. Vorsicht: Wegen des hohen Kaliumgehalts sollten Nierenkranke die Verwendung von Sellerie mit ihrem Arzt besprechen. Da Staudensellerie als Allergen gilt, sollten auch Beifuß- und Birkenpollen-Allergiker vorsichtig sein.
4. Karotten
Gerieben wirken sie gegen Durchfall, da sie Wasser binden. Dank ihrer Inhaltsstoffe lindern geraspelte Karotten auch Hautreizungen. Für eine Anwendung benötigt man eine halbe Bio-Karotte, die man fein raspelt. Dann auf die betroffenen Hautstellen geben, mit einem Baumwolltuch abdecken und 15 Minuten wirken lassen.
5. Chinakohl
Setzt man diese Kohlsorte regelmäßig auf den Speiseplan, tut man eine Menge Gutes für die Gesundheit. Chinakohl ist entzündungshemmend und immunstärkend. Bei fieberhafter Erkältung nimmt man einige Chinakohlblätter und presst sie, bis der Saft austritt. Den Saft mischt man dann mit etwas Honig und trinkt ihn dreimal täglich, bis die Beschwerden nachlassen. Übrigens das Gemüse eignet sich auch gut für Menschen mit empfindlichem Darm, denn es verursacht keine Blähungen.