Experten warnen

Österreicher haben ein Hepatitis-Problem

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Rund 42.000 Personen mit Hepatitis-B infiziert

Österreich hat in Sachen Gesundheit auch ein Hepatitis-Problem. Rund 42.000 Menschen sind Hepatitis-B-infiziert, pro Jahr kommt es immerhin zu einigen Dutzend Hepatitis-A-Fällen bei einer wahrscheinlich hohen Dunkelziffer. Das sagten am Mittwoch Fachleute bei einer Pressekonferenz in Wien. Möglichst viele Menschen sollten sich impfen lassen, hieß es.

Hepatitis B kann lebensgefährlich sein
"Ich glaube, dass das Thema Hepatitis etwas unterschätzt wird. Vergangenes Jahr gab es sogar einen Todesfall durch die Hepatitis A. Wir haben pro Jahr rund 60 gemeldete Erkrankungen. Die Dunkelziffer ist sehr hoch. Die Hepatitis B kann lebensgefährlich sein. Es gab in Österreich 34 Todesfälle seit 2013. Wir haben rund 42.000 Infizierte in Österreich", sagte der Impfreferent der Österreichischen Ärztekammer, Rudolf Schmitzberger.

Problem: Einschleppung von Hepatitis A nach Auslandsreisen
Hepatitis A wird als klassische Reisekrankheit durch mangelnde Hygiene und mit Fäkalien belastetes Wasser am häufigsten über Nahrungsmittel oder Schmierinfektionen bei Kindern übertragen. Die Symptome dieser "Gelbsucht" können akut schwer sein, die Krankheit heilt aber in den meisten Fällen aus. "Wir haben in Österreich ganz andere hygienische Standards, es gibt keine weite Verbreitung", sagte die Wiener Sozialmedizinerin Ursula Kunze. Ein Problem stelle die Einschleppung von Hepatitis A nach Auslandsurlauben dar. Ehemals waren die meisten Menschen auch in Österreich infolge einer in der Kindheit durchgemachten Infektion lebenslang geschützt. Das ist aber längst nicht mehr der Fall, wodurch es bei Auslandsreisen in betroffene Regionen eben leicht zu einer Ansteckung kommt.

Hepatitis-B-Infektion durch ungeschützten Sexualverkehr
Hepatitis B wird vor allem über ungeschützten Sexualverkehr übertragen. Hier liegt das Problem darin, dass die Infektion zu einem relativ hohen Prozentsatz chronisch verläuft. Das kann bis zur Leberzirrhose und Leberzellkarzinomen führen. Seit vielen Jahren gibt es wirksam schützende Vakzine gegen Hepatitis A, Hepatitis B sowie Kombinationsimpfstoffe.

Vergünstigte Impfaktion bis 31. Mai
In Zusammenarbeit der Ärzte- und Apothekerkammer sowie des pharmazeutischen Großhandels und der Pharmaindustrie läuft derzeit (bis 31. Mai) eine Impfaktion mit verbilligten Vakzinen statt, sagte der Vizepräsident der Österreichischen Apothekerkammer, Christian Müller-Uri. Für Erwachsene kostet der Kombinationsimpfstoff (Hepatitis A und B) 62,50 Euro, jener gegen die Hepatitis A allein 38,90 Euro. Die Immunisierung schützt sehr lange, wenn nicht sogar lebenslänglich.

Flüchtlingssituation - keine Gefahr für Gesundheit der Bevölkerung
Erneut wurde auch bei dieser Pressekonferenz betont, dass die Durchreise und das Ankommen von Asylsuchenden in Österreich an der Gesundheitssituation der Bevölkerung insgesamt nichts ändert. "Infektionskrankheiten durch Flüchtlinge und Migranten stellen kein relevantes Risiko für die Allgemeinbevölkerung dar", sagte Ursula Kunze.

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