Im selben Takt

Säuglinge erinnern sich an Musik im Mutterleib

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Gehirnwellen der Babys schwingen im selben Takt wie Kinderlieder, die sie schon im Mutterleib gehört haben.

Säuglinge erinnern sich an Kinderlieder, die ihnen die Mutter während der Schwangerschaft vorgesungen hat. Wie eine Studie mit 30 Neugeborenen am Zentrum für Kognitive Neurowissenschaft der Uni Salzburg zeigte, reagieren die Säuglinge intensiv auf den mütterlichen Gesang. Die Forscher vermuten, dass dies das Sprachverstehen erleichtert oder verbessert, teilte die Uni Salzburg am Dienstag mit.

Gehirn versucht in einer ähnlichen Weise wie die Sprache zu schwingen

Die Wissenschafter haben 30 Schwangere zwei Kinderlieder ("Bi-Ba-Butzemann" und "Schlafe, mein Kindchen") singen lassen und diese auf CD aufgenommen. Ab der 34. Schwangerschaftswoche haben die werdenden Mütter diese Lieder zwei Mal täglich auf der hauseigenen Musikanlage in einer bestimmten Lautstärke abgespielt.

In der zweiten und fünften Woche nach der Geburt wurde den Kindern die Lieder - von der Mutter und einer anderen Frau gesungen - wieder vorgespielt und ihre Gehirnreaktion mittels eines speziellen EEG gemessen. Es zeigte sich, dass es zu einem Einschwingen der Gehirnwellen in die Schwingungen der Sprache kommt. "Die Täler und Berge der beiden Schwingungen überlappen sich, das Gehirn versucht offensichtlich, in einer ähnlichen Weise wie die Sprache zu schwingen und damit die Silben unterteilen zu können", erklärte Manuel Schabus, Leiter des Labors für Schlaf-, Kognitions- und Bewusstseinsforschung der Uni Salzburg gegenüber der APA.

Verbessertes Sprachverstehen

Diese Koppelung des Gehirns an die Sprache erleichter oder verbessere vermutlich das Sprachverstehen. Die Säuglinge könnten natürlich nicht die Semantik der Liedtexte verstehen, "können aber sehr wohl die Wörter so zerlegen, wie wir Silben zerlegen", so Schabus. Diese Koppelung war zudem intensiver, wenn die Lieder von der Mutter und nicht von einer anderen Frau gesungen wurden.

Laut Schabus wurden die bisherigen Studien zum vorgeburtlichen Lernen mit sehr wenigen Babys durchgeführt. Zudem sei die Reaktion der Kinder nur mittels Herzrate, Nuckelfrequenz oder Bewegungsmuster registriert, Hirnstudien in diesem frühen Lebensalter habe es noch keine gegeben.

Zur Bestätigung der - noch nicht publizierten - Ergebnisse wollen die Forscher nun eine Kontrollgruppe von Säuglingen untersuchen, die nicht schon im Mutterleib die Lieder gehört haben. Dazu werden noch schwangere Frauen gesucht, deren Geburtstermin zwischen Dezember und Februar 2017 liegt.

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