Zigarettenkonsum

So effektiv wäre ein Rauchverbot für Unter-18-Jährige

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Konsum sinkt in betroffener Altersgruppe um etwa 30 Prozent.

Falls sich die Jugendlandesräte bei ihrer Tagung in Krems für eine Anhebung des Mindestalters für den Kauf von Zigaretten entscheiden, bringt das in etwa eine 30-prozentige Verringerung des Zigarettenkonsums in der betroffenen Altersgruppe. Das geht aus einer Literaturrecherche österreichischer Experten hervor.

"Es hat sich gezeigt, dass die Anhebung des Mindestalters für den Verkauf von Tabakprodukten von 16 auf 18 Jahre den Raucher-Anteil unter den 16- und 17-Jährigen um rund 30 Prozent verringert. Ein Effekt zeigte sich aber auch bei den 15-Jährigen, die von einer solchen Maßnahme ja nicht direkt betroffen sind", hatte Florian Stigler vom Institut für Allgemeinmedizin und evidenzbasierte Versorgungsforschung der MedUni Graz bereits Ende Jänner gegenüber der APA erklärt.

Studien belegen positive Wirkung

Stigler und zwei Co-Autoren, einer von ihnen der Gesundheitsökonom Thomas Czypionka (Institut für Höhere Studien), haben die internationale wissenschaftliche Literatur nach Hinweisen auf den Effekt einer Anhebung des Alterslimits für den Kauf von Zigaretten & Co. durchforstet. Sie stießen auf zahlreiche Belege für eine Wirkung.

So wurde im Oktober 2007 das Alterslimit in Großbritannien von 16 auf 18 Jahre erhöht. In einer wissenschaftlichen Studie wurde gezeigt, dass der Anteil der Raucher unter den 16- bis 17-Jährigen dann von 23,7 auf 16,6 Prozent zurückging. Das war ein Minus von rund 30 Prozent. Doch auch bei Elf- bis 15-Jährigen zeigte sich eine Reduktion um ein Drittel.

In Schweden wurde 1997 ein Rauchverbot für unter 18-Jährige eingeführt. In Untersuchungen an 40.000 Schülern (zwölf bis 16 Jahre alt) wurde ein Effekt erst nach neun Jahren bei den 15- bis 16-Jährigen aus ländlichen Regionen entdeckt. In der Stadt Malmö blieb eine Wirkung aus. Dort sei aber die Kontrolle lückenhaft gewesen, schrieben die Fachleute.

Ein besonders Beispiel war die US-Stadt Needham (Massachusetts). Dort wurde im Jahr 2005 das Alterslimit für den Verkauf von Tabakprodukten gar von 18 auf 21 Jahre erhöht. In einer wissenschaftlichen Untersuchung zeigte sich unter 16.000 Personen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren ein Abfall der Raucherquote von 13 auf sieben Prozent, was ein Minus um 46 Prozent bedeutete. In angrenzenden Regionen ohne diese Regelung reduzierte sich dieser Anteil nur von 15 auf zwölf Prozent.

"Ganz sicher kann man nicht sein, dass man in Österreich einen ähnlichen Effekt erzielt", sagte Stigler. Aber eigentlich müsste man das nach den internationalen Erfahrungen erwarten.

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