Light-Getränke wirken auf den ersten Blick gesünder als Softdrinks. Immerhin haben sie keinen Zucker und damit kaum Kalorien. Doch aufgepasst! Laut einer neuen Studie könnten Light Getränke das Herz gefährden.
Greifen Sie bei Softdrinks lieber zur Light oder Zerogetränken? Das sollten Sie noch einmal überdenken, denn eine amerikanische Studie analysierte die Daten von knapp 202.000 Menschen im Alter von 37 bis 73 Jahren und konnte zeigen, dass der Konsum von Light-Getränken das Risiko auf die Herzrhythmusstörung Vorhofflimmern erhöhen kann.
Künstlicher Zucker erhöht das Risiko für Vorhofflimmern
Das Ergebnis der Studie: Wer zwei oder mehr Liter künstlich gesüßte Getränke pro Woche zu sich nimmt, erhöht das Risiko auf Vorhofflimmern um ganze 20 Prozent. Der Blutdruck steigt und der Herzschlag beschleunigt sich. Das Trinken einer ähnlichen Anzahl von Getränken mit Zuckerzusatz erhöhte, laut Studie, das Erkrankungsrisiko nur noch um 10 Prozent.
Grund ist noch unklar
Doch wieso scheint künstlicher Zucker in Softgetränken ungesünder für unser Herz zu sein als natürlicher Zucker? Die Forschenden konnten diese Frage nicht abschließend klären. Es ist erst die erste Studie, die den Zusammenhang zwischen verschiedenen Süßungsmitteln und Vorhofflimmern untersucht hat. Deshalb benötigt es weitere Forschungen, um die Auswirkungen auf unsere Gesundheit zu verstehen.
Was ist Vorhofflimmern?
Vorhofflimmern ist eine verbreitete Herzrhythmusstörung, die auch Schlaganfälle begünstigt. Dabei schlägt das Herz unregelmäßig und tendenziell zu schnell. Durch eine Störung der Signale pumpen die Vorhöfe und die Herzkammern nicht mehr aufeinander abgestimmt und es kann nicht mehr so viel Blut wie sonst durch den Körper transportiert werden.
Zu den typischen Symptomen gehören
- Schwächegefühl
- Herzrasen
- Ein starkes Herzklopfen
- Unregelmäßiger Herzschlag
- Herzschmerzen
- Angstgefühl
- Atemnot bei körperlicher Belastung
- Schneller Herzschlag
Tückisch jedoch: Oft werden von Betroffenen, gerade bei älteren, überhaupt keine Symptome wahrgenommen. Je länger das Vorhofflimmern andauert, desto eher wird das Herz durch die schnelle Herzschlagfolge geschädigt und es kann zu Herzschwäche kommen.
Therapiemöglichkeiten
Findet das Herz nicht von allein zurück in den Takt, kann es mit medizinischer Hilfe wieder in den richtigen Rhythmus geführt werden - dies wird Kardioversion genannt. Die Synchronisation wird entweder mit Medikamenten erreicht oder durch einen kleinen Eingriff mit Stromimpulsen. Wichtig ist, die Erkrankung frühzeitig zu erkennen, um so die Gefahr eines Schlaganfalls zu senken. Dazu fordern Experten bereits ein Screening mit Pulsmessen und EKG für alle Menschen ab 65 Jahren.