Laut Wissenschaftler

Warum Sie morgens keinen Kaffee trinken sollten

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Um den maximalen Energiekick zu bekommen, sollten Sie die erste Tasse Kaffee am Tag zu einem bestimmten Zeitpunkt trinken.

Wir lieben Kaffee - hierzulande trinken wir das beliebte Heißgetränk sogar lieber als Wasser. Durchschnittlich trinken Herr und Frau Österreicher fast drei Tassen des koffeinhaltigen Wachmachers pro Tag. Die erste davon brauchen viele schon, um überhaupt aus dem Bett zu kommen. Dabei ist es nicht unbedingt die beste Idee, direkt aus den Laken an die Kaffeemaschine zu springen. Im Gegenteil: Kaffee am frühen Morgen kann sogar zum Energie-Räuber werden, wie wissenschaftliche Untersuchungen zeigen.

Warum Sie Kaffee nicht direkt nach dem Aufstehen trinken sollten

Andrew Huberman, ein amerikanischer Professor für Neurobiologie an der Stanford University, verrät in seinem Podcast "Huberman Lab", dass Kaffeetrinken am Morgen, direkt nach dem Aufstehen, kontraproduktiv ist, wenn es darum geht, voller Energie in den Tag zu starten. Das liegt vor allem daran, dass unser Körper in 24-Stunden-Zyklen funktioniert. Dieser "zirkadiane Rythmus" steht in direktem Zusammenhang mit dem Sonnenlicht und reguliert unsere biologischen Prozesse. Zum Beispiel, wann wir wach werden und aufstehen, hungrig werden und essen, und müde werden und schlafen gehen.

Warum Sie morgens keinen Kaffee trinken sollten
© Getty Images
× Warum Sie morgens keinen Kaffee trinken sollten

Der amerikanische Neurowissenschaftler Steven Miller hat dazu tiefgehende Untersuchungen durchgeführt. Seine Ergebnisse zeigen: Sobald die Sonne aufgeht, sinkt der Spiegel des Schlafhormons Melatonin. Gleichzeitig steigt der Spiegel des Stresshormons Cortisol, das als natürlicher Wachmacher im Körper wirkt und den Stoffwechsel ankurbelt. Trinkt man obendrauf noch Kaffee, wird laut Miller der Cortisolspiegel zusätzlich erhöht. Die Folgen des Koffeinkicks: Puls und Blutdruck steigen, man wird ängstlicher und anfälliger für Stress. Das wiederum führt zu Erschöpfung.

Kaffee am Morgen führt zu Teufelskreis

Kaffee am Morgen macht uns also nicht wacher, sondern schlapper. Laut Steven Miller könnte sich der Körper sogar langfristig an den zusätzlichen Cortisol-Schub am Morgen gewöhnen, wodurch man immer schwerer in die Gänge kommt und demnach immer mehr Kaffee braucht, um in die Gänge zu kommen.

Wann ist der perfekte Zeitpunkt, um Kaffee zu trinken?

Andrew Huberman empfiehlt die erste Tasse Kaffee erst anderthalb bis zwei Stunden nach dem Aufstehen zu trinken. Bis dahin stinkt der Spiegel des Wachmacher-Hormons im Blut deutlich. Heißt:

  • Wenn Sie um 8 Uhr in der Früh aufstehen, sollten Sie den ersten Kaffee nicht vor 10:00 Uhr trinken.
  • Wer schon um 6 Uhr aufsteht, kann bereits ab 08:00 Uhr ruhigen Gewissens die erste Tasse Kaffee genießen.

Wichtig: Der Cortisolspiegel kann je nach Tagesform variieren. Eine Rolle spielen zum Beispiel Licht, sich ändernde Arbeits- und Schlafenszeiten und allgemeine Stressbelastung. Sie sollten also stets auf Ihren Körper hören.

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