Im Alter von nur 45 Jahren erlitt Sänger Roger Cicero einen Hirninfarkt mit tödlichen Folgen. Fans trauern um das Ableben des jungen Jazzsängers und viele fragen sich, wie es so weit kommen konnte. Tatsächlich ist der Hirnschlag
einer der häufigsten Todesursachen. Experten machen nun darauf aufmerksam, dass die Erkrankung in vielen Fällen verhindert werden kann.
Hirnschlag, Schlaganfall, oder Hirninfarkt?
Diese drei Begriffe bezeichnen die gleiche Erkrankung. In den meisten Fällen findet bei Betroffenen ein Hirngefäßverschluss statt, welcher einen Schlaganfall auslöst. Wenn ein Blutgefäß verstopft wird, kann das Gehirn nicht mehr richtig durchblutet werden. Dadurch werden die Zellen nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt und das Gewebe kann absterben, wenn nicht rechtzeitig gehandelt wird.
In anderen Fällen kann eine Hirnblutung der Auslöser sein. Diese entsteht, wenn ein Blutgefäß im Gehirn einreißt. Personen mit Arteriosklerose
, Bluthochdruck (Hypertonie), oder Diabetes
sind davon eher betroffen, da ihre Blutgefäße bereits vorgeschädigt sind.
Wer ist besonders gefährdet?
Schlaganfallpatienten sind im Schnitt 75 Jahre alt. Jüngere Menschen sind zwar weitaus seltener betroffen, aber ein Schlaganfall ist dennoch möglich.
Verschiedene Faktoren begünstigen dabei die Entstehung eines Schlaganfalls, einige von ihnen sind allerdings vermeidbar. Ein erhöhtes Risiko einen Hirnschlag zu erleiden besteht vor allem für Personen mit unkontrolliertem Bluthochdruck
, Vorhofflimmern oder einer genetischen Vorbelastung.
Schlaganfall-Risikofaktoren
Unbeeinflussbare Faktoren:
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hohes Alter
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vorangegangener Schlaganfall
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genetische Vorbelastung (häufige Schlaganfälle im Verwandtenkreis)
Diese Riskofaktoren können Sie vermindern:
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Bluthochdruck
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Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
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Rauchen
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erhöhte Blutfettwerte (hoher Cholesterinspiegel)
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Übergewicht
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Bewegungsmangel
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So erkennen Sie einen Schlaganfall
Mit dem FAST-Test können auch medizinische Laien Schlaganfall-Symptome erkennen. FAST steht für Face (Gesicht), Arms (Arme), Speech (Sprache) und Time (Zeit).
Schlaganfall: So geht der Schnelltest
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Face
Bitten Sie die betroffene Person zu lächeln. Bei einer Lähmung wird das Gesicht einseitig verzogen. Der Mund wirkt schief.
Arms
Forden Sie die betroffene Person auf, beide Arme gleichzeitig nach vorne zu heben und die Handflächen nach oben zu drehen. Liegt ein Schlaganfall vor, kann ein Arm nicht gehoben werden oder die Koordination funktioniert nicht.
Speech
Lassen Sie die betroffene Person einen Satz nachsprechen. Wenn das Schwierigkeiten bereitet oder die Worte verwaschen klingen, könnte das ein Hinweis auf einen Schlaganfall sein.
Time
Wenn die betroffene Person mit einer dieser Aufgaben Probleme hat, sollte sofort der Notruf (144) gewählt werden. Auch wenn die Symptome nach wenigen Minuten vergehen sollten, zögern Sie nicht die Rettung zu rufen. In diesem Fall kann es sich um eine transitorische ischämische Attacke handeln, die ein Vorbote für einen großen Schlaganfall sein kann. Teilen Sie dem Notarzt unbedingt mit, dass Verdacht auf einen Schlaganfall besteht.
Was ist bei einem Schlaganfall zu tun?
Bei Verdacht auf einen Schlaganfall sollten Sie unbedingt die Rettung (144) rufen. Hier ist rasches Handeln gefragt. Auch wenn jemand plötzlich verwirrt oder depressiv erscheint, könnte ein Hirnschlag die Ursache sein.
Risikogefahr Bluthochdruck
Als eines der größten Risiken für den Hirnschlag gilt der Bluthochdruck. Auch dieser ist vermeidbar. Achten Sie auf die folgenden Tipps, um Bluthochdruck vorzubeugen.
So beugen sie Bluthochdruck vor
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Stress reduzieren
Wenn Sie Ihren Blutdruck senken möchten, sollten Sie so gut es geht versuchen, Stress zu vermeiden. Entspannungsmethoden wie autogenes Training und Yoga helfen – sorgen Sie für eine ausgeglichene Work-Life-Balance.
Bewegung
Schritt für Schritt zum Ziel – dabei zählt jeder Schritt. Denn es muss nicht gleich der nächste Marathon gelaufen werden. Ausgedehnte Spaziergänge sind ein guter Anfang. Ideal: Ausdauertraining wie Jogging, Nordic Walking, Radfahren und vor allem Schwimmen. Weniger gut ist Krafttraining ohne Ausdauertraining – das bringt das Blut zusätzlich in Wallung.
Ernährungsumstellung
Ernähren Sie sich vor allem salzarm, denn Salz bindet überschüssiges Wasser im Körper – der Blutdruck steigt. Essen Sie viel Gemüse, Obst und fettarme Milchprodukte sowie wenig tierisches Eiweiß. Gut sind Avocados, Bananen, die reich an Kalium sind, Knoblauch, Fisch, mageres Rindfleisch und Hülsenfrüchte.
Wenig Alkohol & keine Zigaretten
Eine Zigarette reicht aus, um den Blutdruck für 20 Minuten zu erhöhen. Ab bestimmten Mengen kann auch Alkohol den Blutdruck erhöhen.
Wenig Fleisch
Studien zeigen, dass Menschen, die sich vegetarisch ernähren, einen deutlich niedrigeren Blutdruck haben. Empfohlener Fleischkonsum: zwei- bis dreimal pro Woche.
Regelmäßig messen
Nur wer seine Werte im Auge behält, kann zeitgerecht gegensteuern.