Festtagsbraten ohne Reue: Med-Uni Graz gibt Ernährungsempfehlungen.
Schlemmen gehört zu Weihnachten einfach dazu. Aber die Festtagsleckereien müssen nicht gleich an die Hüften wandern und den Cholesterinspiegel in die Höhe schnellen lassen. Experten der Medizinischen Universität Graz nahmen die bevorstehenden Feiertage zum Anlass für einige Tipps: Sie raten zu Fisch und Pute und Wintergemüse aus der Region sowie Obst und Bewegung zum Dessert.
Gesunde Alternativen
Es gibt gesunde Alternativen zu fettem Weihnachtskarpfen, Gänsebraten und zuckerreichem Christstollen. Darauf wies der Adipositas-Experte Harald Mangge vom Klinischen Institut für medizinische und Chemische Labordiagnostik hin. Es sei gar nicht so schwer, beim großen gemeinsamen Familienessen Genuss und Ernährungsbewusstsein in Einklang zu bringen. Statt Leberpastete und Schinkenrolle mit Mayonnaise schmecke auch frischer Vogerlsalat mit Kern- oder Leinöl ausgezeichnet, so der Mediziner.
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Gekocht aus Vollmilch, Zucker und Schokolade wärmend und lecker, aber: Eine Tasse mit Sahne liefert 400 Kalorien. Kommt noch Amaretto & Co dazu geht die Kalorienzahl nach oben.
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Eine Tasse Weihnachtspunsch ist eine wahre Kalorienbombe: 400 Kalorien. Auch Glühwein ist nicht ohne: 210 Kalorien pro Tasse.
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Eine Portion (100 g) enthält rund 550 Kalorien und 50 Gramm Fett. Marzipankartoffeln enthalten einen ebenso hohen Kalorienwert.
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Butter, Marzipan, Rosinen, Puderzucker... im Weihnachtsstollen stecken üppige Zutaten. So kommt eine Scheibe auf circa 330 Kalorien.
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In Lebkuchen stecken rund 6 Gramm Fett und etwa 124 Kalorien. Eher in Maßen genießen.
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Kartoffelpuffer werden schwimmend in Fett gebacken, darum sind sie keine Figurschmeichler. Eine Portion, bestehend aus 3 Puffern, schlägt sich mit 380 Kalorien zu Buche. Greifen Sie lieber zu Maroni, die sind wesentlich gesünder und haben weniger Kalorien. Pro 100 Gramm nur 192 Kalorien und nur 2 Gramm Fett.
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In einer Bratwurst stecken ca. 38 Gramm Fett und 437 Kalorien. Die Bratwurst als Hauptmahlzeit genießen, nicht als Snack.
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Palatschinken mit Schokolade schmecken herrlich, schmeicheln aber nicht der Figur. 400 Kalorien pro Stück kommen da zusammen.
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Frisch fritiertes mit Puderzucker bestäubtes Gebäck ist lecker! Leider ist es auch eine echte Fettbombe: Eine mittlere Porton enthält bis zu 800 kcal.
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Eine Portion Pommes hat ca. 300 Kalorien. Mit Mayo und Ketchup kommen noch ein paar dazu.
Saisonale Produkte
"In Österreich sind wir umgeben von frischen saisonalen Produkten, welche qualitativ hochwertig angeboten werden", hielt Mangge in einer Aussendung fest. Er empfiehlt ebenso Endiviensalat, Rettich oder rote Rüben ins Festtagsmenü zu integrieren, weil sie eine ganze Reihe an Vitaminen und Ballaststoffen enthalten. Damit können zugleich das Immunsystem gestärkt und die Blutfettwerte positiv beeinflusst werden.
Fisch als Hauptspeise
Damit nach dem Schlemmen nicht der Schock auf der Waage kommt, empfiehlt der Experte einen Hauptgang mit heimischer Forelle, Saibling oder anderen Süßwasserfischen. Den Gänsebraten würde er gegen eine Truthahnbrust eintauschen: Im Gegensatz zum Gänsebraten mit 30 Gramm Fett auf 100 Gramm schlage sich bei Putenfleisch ein Gramm Fett zu Buche. Anstatt zu Knödeln rät er zu winterlichem Kohlgemüse oder gebratenen Erdäpfeln als Beilage, die Soße aus Butter oder Schlagobers könne ebenso gut mit gekochten Kartoffeln oder Gemüsepüree eingedickt werden.
Leichtes Dessert
Die traditionelle süße Kalorienbombe zum Abschluss des Festessens in Form von Oberstorte oder Mousse au Chocolat lasse sich ebenso schmackhaft mit einem mit Zimt und Preiselbeeren veredelten Bratapfel und einem auf Vollkornmehl zubereiteten Kletzenbrot zum Kaffee ersetzen, das Ballaststoffe, Vitamine, Antioxidantien und Elektrolyte enthält. Gesund und zugleich erfrischend ist frisch zubereiteter Fruchtsalat.
Raus ins Freie!
Im optimalen Fall bringe eine gemeinsame Aktivität an frischer Luft die Verdauung in Schwung, stärke das Herz-Kreislaufsystem, die Lungenfunktion und die Immunabwehr: "Auch ein Schneemann baut sich wunderbar nach einem schönen Weihnachtsessen", so Mangge.